Die dunkle Seite des Internets: Warum Sie skeptisch gegenüber Online-Inhalten sein sollten

KI-basiertes Bild, erstellt mit einem fortschrittlichen Generator

Die Welt der Wissenschaft ist von Natur aus faszinierend und inspirierend. Neue Entdeckungen, bahnbrechende Erkenntnisse und die Aussicht auf die Lösung großer Rätsel ziehen uns immer wieder in ihren Bann. Doch in der heutigen Ära der digitalen Medien und sozialen Netzwerke wird die Wissenschaft zunehmend von einer anderen Seite beleuchtet – der Hype. Am 1. Dezember 2022 erschien in “Nature” eine Geschichte, die dies auf perfekte Weise illustriert.

Das Missverständnis um ein holographisches Wurmloch im Quantencomputer

Am 1. Dezember 2022, schlagartig, sorgte eine Schlagzeile in der wissenschaftlichen Welt für Aufsehen. “Nature” berichtete über ein holographisches Wurmloch, das scheinbar in einem Quantencomputer erzeugt wurde. Es war eine Geschichte, die die Grenzen der Quantenmechanik und Gravitation zu durchbrechen schien. Diese Nachricht verbreitete sich rasend schnell auf Twitter und wurde von zahlreichen Medien aufgegriffen.

Doch die Realität war weniger spektakulär als die Schlagzeilen versprachen. Tatsächlich wurde kein Wurmloch erschaffen oder gar gesehen. Stattdessen handelte es sich um eine mathematische Darstellung eines hypothetischen Wurmlochs innerhalb eines Quantencomputers. Dies war der Startpunkt für ein Dilemma, das nicht nur die Wissenschaft, sondern auch die Kommunikation um sie herum betrifft.

Die Wissenschaftler hinter dieser Geschichte hatten den Versuch unternommen, Aufmerksamkeit für ihre Forschung zu generieren und finanzielle Unterstützung zu sichern. Sie betonten die Entdeckung eines Wurmlochs, obwohl diese Behauptung der Realität nicht standhielt.

Der Schlüssel zur Lösung: Ein Umdenken im Umgang mit Wissenschafts-Hype

Die Verzerrung wissenschaftlicher Erkenntnisse in den Medien ist ein hartnäckiges Problem, das auf falsche Anreize zurückzuführen ist. Sowohl Wissenschaftler als auch Medienunternehmen sind bestrebt, Aufmerksamkeit zu erregen und Finanzmittel zu sichern. Dies führt oft dazu, dass Forschungsergebnisse übertrieben und sensationalisiert werden.

Universitäten und Forschungseinrichtungen sind ebenfalls daran interessiert, ihre Projekte zu bewerben, um mehr Studenten anzulocken und ihren Ruf zu stärken. Dies verstärkt den Druck auf Wissenschaftler, ihre Forschung in den Medien zu präsentieren.

Eine Lösung für dieses Problem erfordert ein Umdenken im Umgang mit Wissenschafts-Hype. Es ist wichtig, dass Wissenschaftler, Journalisten und Medienunternehmen die Bedeutung einer realistischen Darstellung wissenschaftlicher Erkenntnisse erkennen. Dies erfordert Transparenz und eine ehrliche Kommunikation darüber, was tatsächlich erreicht wurde und was noch spekulativ ist.

Die Wissenschaftsgemeinschaft kann dazu beitragen, indem sie sich aktiv für eine verantwortungsvolle Berichterstattung über Forschungsergebnisse einsetzt. Nur so können wir das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Wissenschaft aufrechterhalten und verhindern, dass sie durch übertriebene Schlagzeilen und falsche Versprechungen desillusioniert wird.

Glauben Sie nicht alles, was Sie sehen: Die Wahrheit über die Disinformation im Internet!

In der heutigen Zeit war es noch nie so einfach, auf Informationen zuzugreifen. Doch mit der Fülle an Online-Informationen ergeben sich neue Probleme: Fehlinformation, Desinformation und die sogenannte Bestätigungsverzerrung. Bestätigungsverzerrung ist eine kognitive Verzerrung, bei der wir nach Informationen suchen, die unsere bereits vorhandenen Überzeugungen bestätigen. Dies kann dazu führen, dass Menschen Fehlinformationen glauben, selbst wenn wissenschaftliche Forschung die Sicherheit von Impfstoffen belegt.

Ein alarmierendes Beispiel ist der Anstieg von Masernfällen in den USA auf den höchsten Stand seit 25 Jahren, obwohl sichere Impfstoffe verfügbar sind. Auch das Thema Klimawandel bleibt hoch umstritten, und einige leugnen dessen Realität trotz wissenschaftlicher Beweise.

Der Begriff “Fake News” ist allgegenwärtig geworden, und Technologie hat dazu geführt, dass wir nicht mehr alles glauben können, was wir hören, lesen oder sehen. Videos werden manipuliert, um Personen in falschem Licht darzustellen, und falsche Informationen werden über soziale Medien verbreitet.

Fehlinformation bezeichnet falsche Informationen, die ohne die Absicht, Schaden zu verursachen, geteilt werden. Im Gegensatz dazu handelt es sich bei Desinformation um falsche Informationen, die absichtlich verbreitet werden, um Schaden anzurichten. Desinformation kann viele Formen annehmen, von manipulierten Fotos bis hin zu Gerüchten und Verschwörungstheorien.

Was die aktuelle Situation von Desinformation unterscheidet, ist die Geschwindigkeit, mit der sie sich von einer Plattform zur anderen verbreitet, und die Leichtigkeit, mit der sie erstellt werden kann. Sogar staatliche Akteure wie die “Russian Troll Factory” nutzen diese Techniken.

Neben der Technologie spielt auch das wachsende Misstrauen in die Wissenschaft und Institutionen eine Rolle. Die Gesellschaft sieht politische Institutionen und die Medien kritisch und zweifelt an ihrer Fähigkeit, die ganze Wahrheit zu liefern.

Soziale Medienriesen wie Facebook, Twitter und Google haben versprochen, Fehlinformationen zu bekämpfen, insbesondere im Zusammenhang mit Impfstoffen. Sie priorisieren legitime Nachrichtenquellen gegenüber Beiträgen mit höherem Engagement.

Gatekeeper, die vertrauenswürdige Quellen sind und helfen können, die Informationsflut zu bewältigen, sind dringend erforderlich. Die Schlacht gegen Fake News und Desinformation ist noch lange nicht vorbei, aber der Rückgriff auf vertrauenswürdige Quellen kann uns auf dem Weg zur Bewältigung der Informationsverschmutzung helfen.